Arbeit mit Jugendlichen

In meiner Arbeit als Lehrerin bin ich seit vielen Jahren mit Jugendlichen in gutem Kontakt. Ich beobachte dabei mit zunehmender Sorge, wie sich die Heranwachsenden, zusätzlich zu den ohnehin herausfordernden Gegebenheiten dieser Lebensphase, immer mehr mit Dingen konfrontiert sehen, die verunsichernd oder sogar ängstigend auf sie wirken. Die Pandemie hat hierbei wie ein Brennglas gewirkt und Vieles noch verschärft. Die Symptomatik, mit der Jungen und Mädchen dadurch zu kämpfen haben, kann sehr vielfältig und unterschiedlich sein. 

Zahlreiche mir bekannte Schülerinnen und Schüler warten gleichzeitig seit Monaten vergeblich auf einen Therapieplatz. Nicht zuletzt aus diesem Grund habe ich in den letzten Jahren meine pädagogische Ausbildung um eine therapeutische erweitert und mit der Überprüfung am Gesundheitsamt die Erlaubnis erworben, psychotherapeutisch tätig zu werden. Mein Anliegen ist es, betroffenen Jugendlichen eine erste, kurzfristige Anlaufstelle zu bieten. Ein erwachsener Gesprächspartner auf Augenhöhe außerhalb der Familie ist nach meiner Erfahrung vielfach schon per se eine enorme Hilfestellung. Gezielte therapeutische Interventionen helfen zusätzlich dabei, Gefühle und Gedanken zu sortieren, den eigenen Weg zu finden und Hindernisse zu überwinden. 

Eine grundsätzliche Sympathie ist dabei (für Jugendliche ebenso wie für Erwachsene) unabdingbar für eine vertrauensvolle therapeutische Zusammenarbeit. Daher wird nach dem unverbindlichen Erstgespräch, welches teilweise unter vier Augen stattfindet, stets das Kind entscheiden, ob es mit mir arbeiten möchte.